1. Tag: Oberstdorf - Kemptener Hütte
3. Tag: Alpengasthaus Hermine im Madautal - Württemberger Haus
4. Tag: Württemberger Haus - Zams bei Landeck
5. Tag: Zams bei Landeck - Jerzens (Pitztal, Gasthof Schön)
6. Tag: Jerzens (Pitztal, Gasthof Schön) - Mandarfen (Hotel Pension Mittagskogel)
7. Tag: Ruhetag - Mandarfen (Hotel Pension Mittagskogel)
8. Tag: Mandarfen (Hotel Pension Mittagskogel) - Zwieselstein (Ötztal, Pension Post)
9. Tag: Zwieselstein (Ötztal, Pension Post) - Moos (Passeiertal, Café Maria)
10. Tag: Moos (Passeiertal, Café Maria) - Pfandleralmhütte
11. Tag: Pfandleralmhütte - Meraner Hütte
12.
Tag: Meraner
Hütte - Nals
Wandertour 1996
(Zum
Vergrößern
der Bilder einfach draufklicken)
Es war endlich
soweit, nachdem die Tour
im letzten Jahr aus beruflichen Gründen einiger Teilnehmer
ausfallen mußte,
wird nun ein Teil
(ca. 200 km) des "Europäischen Fernwanderweges 5"
(E5) von Brigitte,
Ralf, Thomas und mir begangen.
Die Wanderung führt
von Oberstdorf
nach Nals (zwischen Meran u. Bozen) und wir haben beschlossen, es
langsam
angehen zu lassen. Das heißt, wir möchten so viel zu
Fuß
der Strecke zurücklegen, wie möglich, aber auch keine
Gewalttour
daraus machen. Mit zwei Wochen haben wir genügend Zeit zur
Verfügung
um
die Teilstrecke des E 5 zu
durchwandern.
Am Samstag den 27.
Juli 1996 geht es nun
los, wir fahren mit dem Zug bis Oberstdorf, das 815 m über dem
Meeresspiegel
liegt. Es ist heiß (ca. 25° C), die Sonne scheint als
wir am
Bahnhofsvorplatz die letzten Vorbereitungen treffen.
Wanderstöcke
vorbereiten, Sonnencreme auftragen, Sonnenbrille und Sonnenhut
aufsetzen,
den Höhenmesser einstellen und noch einen Schluck aus der
Getränkeflasche.
Um 11.15 Uhr beginnen wir mit
dem Fußmarsch
nach Spielmannsau, den Anstieg auf 983 m registriert man nicht. Es ist
13.15 Uhr als wir unsere erste kleine Pause in Spielmannsau machen; von
Westen ziehen langsam Wolken auf. Als wir uns gegen 13.45 Uhr auf die
Socken
machen, beginnt es zu regnen. Wenig später müssen wir
die Regenklamotten
überstreifen, ein kurzes, aber heftiges Gewitter hat uns
überrascht.
Wir warten am Waldrand unter
Bäumen
bis der Regen etwas nachläßt und setzen dann unsere
Tour fort.
Zunächst geht es nur
leicht bergauf,
wenig später jedoch am Sperrbach (1250 m) beginnt der Anstieg
zur
Kemptner-Hütte, die Wolken haben sich in der Zwischenzeit
verzogen
und die Sonne lacht wieder über uns.
Gegen 16.45 Uhr sind wir
für den
ersten Tag erlöst, wir erreichen die Kemptener Hütte
(1846 m)
mit den letzten Kräften. Dort stärken wir uns mit
einem guten
Abendessen und strecken uns in unserem Hüttenschlafsack gegen
21.00
Uhr bereits die Füße aus, man versucht
einzuschlafen, das einem
anscheinend nicht gelingt.
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Doch der
nächste Morgen kommt bestimmt
und keiner der anderen 24 im Schlafraum möchte so richtig raus.
Erst als einer bemerkt: "Es
schifft nicht
mehr, die Sonne scheint!" Also wird aufgestanden, schnelle
Katzenwäsche,
Zähne geputzt und ab zum Frühstück.
Nachdem nun alles wieder im
Rucksack verstaut
ist brechen wir um 8.10 Uhr auf zur nächsten Etappe.
Der Anstieg zum
Mädelejoch (1973
m) am zweiten Tag ist gerade richtig zum anwärmen der Gelenke
und
Muskeln. Es ist leicht bewölkt und oben angekommen, wird
zuerst Gitti´s
Geburtstag gefeiert. Danach geht
es bergab an der Unteren
Roßgumpen-Alpe
(1329 m) vorbei ins Höhenbachtal. Am Café Uta
vorbei bis zum
Wasserfall, wo wir Fotopausen einlegen.
Am Montag den 29.
Juli geht es bei Sonnenschein
gegen 8.50 Uhr zum Parkplatz Memminger Hütte
(1449 m), den wir um 10.00
Uhr erreichen.
Die Materialseilbahn ist bereits belegt, doch das stört uns
nicht,
denn wir wollten unser Gepäck sowieso tragen. Nach einer
kurzen Getränkepause
beginnen wir den Aufstieg zur Memminger Hütte (2242 m), bei
der wir
nach anstrengendem Marsch um 12.45 Uhr eintreffen. Dort trägt
ein
Getränk und eine Warme Suppe zur Erholung des Körpers
bei.
Die Sicht am Dienstag in der Früh war schlecht, es regnete und etwa gegen 8.45 Uhr machten wir uns auf den Abstieg nach Zams (bei Landeck). Unsere Klamotten wurden ca. 3 Stunden lang eingeweicht bis schließlich doch noch die ersten Sonnenstrahlen die Erde erreichten. Um 12.45 Uhr kommen wir ziemlich müde in Zams (775 m) an und bekommen bei Familie Oberkofler in der Hauptstraße 57 ein nettes Quartier. Ein Erkundungsspaziergang zur Venetbahn und Einkaufsbummel stehen am Nachmittag an.
Am letzten Tag im
Juli brechen wir um 8.30
Uhr auf zur Venetbahn, um dort den Höhenunterschied von 1432 m
mit
der Seilbahn zu bewältigen. Um 9.30 Uhr marschieren wir los
zur Glanderspitz
(2513 m), die wir bei sich auflösender Bewölkung
besteigen können.
Dort angekommen (10.45 Uhr) machen wir eine Trink- und
Fotopause.
Anschließend führt
unser Weg Richtung Wonnejochl, das wir aber links liegen lassen und zur
Galflunalm (1961 m) absteigen. 12.30 Uhr Mittagspause, wir lassen uns
die
Kässpätzle schmecken.
Um 8.15 Uhr brechen wir am Donnerstag den 1. August auf, um die 30 km lange, uns bevorstehende Strecke zu bewältigen. Nach vier Stunden Marsch durch die Morgenhitze kommen wir hungrig in St. Leonhard im Pitztal (1366 m) an und begeben uns zu Tisch beim Gasthaus Lisele-Sonne. Die vier Portionen Spaghetti sind kein Problem (jeder natürlich nur eine). Nach einer Stunde "Füße ausruhen" marschieren wir weiter in Richtung Mittelberg. Bei Neurur sind wir gegen 15 Uhr, "was tun mer - mir tun die Füß weh". Weiter an Plangeross (1612 m) vorbei bis Mandarfen (1700 m), es ist 17.15 Uhr und der Info-Computer empfiehlt uns die Pension Mittagskogel (wirklich sehr gut). Am Abend Feuerwerk, es sind wohl ein paar Eidgenossen im Örtchen, die Ihren Nationalfeiertag feiern. Doch das stört nicht weiter beim Fernsehen.
Die
Wettervorhersagen für den nächsten
Tag sind nicht besonders gut und unsere Füße
vertragen auch
mal einen Ruhetag, deshalb beschließen wir am Freitag nach
dem Frühstücksbuffet
noch einen Tag zu bleiben.
Später, gegen 11 Uhr
stellen wir
jedoch fest, daß es doch besser gewesen wäre, wenn
wir gleich
losgelaufen wären, das Wetter bessert sich nämlich
stündlich.
Bis zum Mittag wird gewürfelt, dann Einkaufsbummel (auch Geld
einkaufen),
Postkarten und was zu lesen und Rätseln, danach Mittagessen
und Postkarten
schreiben. Die Zeit vergeht und zum Abendessen gehen wir nochmal in das
nette Lokal vom Mittag, denn da hat der Koch seinen "freien Tag". Da
ist
die Bestellung so ein Nervenkitzel, gibt es mein bestelltes Essen oder
nicht. Am Mittag gab es nämlich keine "Bolognese" sondern nur
"Napoli"
und am Abend müssen sie in der Küche alles frisch
machen und
deshalb bestellt Thomas dann doch eine Frittatensuppe anstatt einer
Brätknödelsuppe.
An die Pommes mit Ketchup und Senf mit Frankfurter muß man
sich noch
gewöhnen. Die Ersatz-Köche sind aber spitze. Dann
heißt
es um 10 Uhr "Gute Nacht".
Am 3. August
(Samstag) wieder Regen beim
Frühstück, Wettervorhersage wie gestern: Morgen wird
es besser.
Wir gehen trotzdem gegen 9 Uhr los, eingehüllt in unsere
Regenklamotten.
Durch Mittelberg (1740 m), am Gletscherstübele (1891 m) vorbei
- hier
kommt uns eine größere Gruppe "nasser
Säcke" äh, Wanderer
entgegen - sprachlos. Der Anstieg zur Braunschweiger Hütte ist
feucht
(patschnass), nicht fröhlich. Vom Pitztaler Gletscher sind nur
die
letzten Meter zu sehen und von fotografieren ist ganz zu schweigen. Bei
einer Pinkelpause begegnen wir zwei Schwaben - kurzer Plausch - dann
geht
es weiter am Wasserfall vorbei, man könnte meinen hindurch, so
regnet
es. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich die Braunschweiger
Hütte
(2759 m) auf, trockenlegen ist jetzt angesagt (12 Uhr). Ralf: "Ich lauf
keinen Meter mehr weiter". Gittis Überredungskünste
führen
dazu, daß wir nach dem Mittagsmahl (13.30 Uhr) - weitergehen.
Ich hab ein trockenes T-Shirt
an und zieh
mir mal die Regenjacke drüber, das Sweat-Shirt hat seinem
Namen Ehre
gemacht - es ist total verschwitzt, deshalb jetzt bei 5 ° C
ohne Pulli.
Thomas schlüpft in seine Handschuhe und zieht seine
Wollmütze
auf, schließlich wollen wir ja bald übern Gletscher
gehen.
Alles ist den
Umständen entsprechend
eingehüllt und das Pitztaler Jöchl (2995 m) wartet
auf uns. Von
hier aus geht´s über den Gletscher ca. 300m
abwärts, viele
Spuren führen nach unten, ich halte mich an eine deutliche
Spur, die
von unten nach oben führt; hier noch ein bißchen
Glatteis, Vorsicht
ist geboten, dann haben wir es geschafft, wir haben den richtigen Weg
wieder
gefunden. Wenige Minuten später sehen wir durch den Nebel den
oberen
Parkplatz am Pitztaler Jöchl. Hier benutzen wir die
Fahrstraße,
um zur Bushaltestelle am Rettenbachferner zu gelangen (15 Uhr). Da der
Bus in 20 Minuten fährt, nehmen wir uns nicht die Zeit
für eine
Stärkung. Für 53 ATS nimmt uns der freundliche
Busfahrer doch
glatt mit nach Sölden, wo wir in einer Pizzeria bei
Getränken
auf den nächsten Bus nach Zwieselstein warten. Um 17.15
steigen wir
aus dem Bus in Zwieselstein (1450 m). Beim dritten Versuch zwei
Doppelzimmer
zu bekommen klappt es endlich in der Pension Post, zugehörig
zu dem
Gasthof "Neue Post". Das Essen ist reichlich und die Klamotten haben
reichlich
zu trocknen.
Am Sonntag den 4.
August bezahlen wir bei
dem freundlichen Herrn an der Rezeption erst einmal unsere
Übernachtung,
dann schauen wir uns das Wetter draußen an - Regen - Gitti
und Ralf
haben keine Lust nochmal nasse Füße zu bekommen und
nehmen den
Bus zum Timmelsjoch, um oben in der Gaststätte
würfelnd auf uns
zu warten. Thomas und ich starten um 8.30 zum letzten
österreichschen
Aufstieg.
Der Weg führt am
Beginn durch mehrere
Wiesen, diese sind sehr mit Wasser getränkt und bald sind
unsere Stiefel
durchgenäßt. Nach etwa 15 Minuten Anstieg
hört der Regen
auf und wir bleiben wenigstens von oben trocken. Nach etwa 2/3 der
Strecke
bei einer Überquerung der Paßstraße machen
wir eine kleine
Zwangspause, um unsere Stiefel zu "entleeren". Thomas zieht trockene
Socken
an und ich begnüge mich mit auswinden der nassen Socken. Ein
Gefühl
wie: "Auch wenn sie naß sind, sind sie schön
trocken"!
Es geht weiter, der Pfad
führt wieder
über die Paßstraße auf die
östliche Seite und wir
gewinnen gegenüber der Straße schnell an
Höhe. Das Wetter
ist inzwischen sonnig mit wechselnder Bewölkung und ab und zu
ist
auch unser Ziel am Timmelsjoch zu sehen. Die letzte halbe Stunde etwa
gehen
wir in einer Wolke empor, es wird windiger und kühler und ich
bin
froh endlich oben angekommen zu sein (2509 m). In der
Gaststätte warten
Gitti, Ralf, ein heißer Ofen und eine heiße Suppe
auf uns.
Wir haben es mal wieder gut einrichten können und sind um
11.45 Uhr
wie immer pünktlich zum Mittagstisch angekommen.
Der Wirt hier hat fast einen
internationalen
Geldbeutel, von uns bekommt er die letzten ATS und Thomas muß
bereits
in Lire seinen Verzehr bezahlen (DM sind übrigens auch kein
Problem,
bis Ende 2001).
Nach dem Aufwärmen
der Klamotten
und der Füße überqueren wir, inzwischen
natürlich
wieder im "quattro", die Grenze nach Italien (12.30 Uhr). Wechselnde
Bewölkung
begleitet unseren Abstieg durchs Passeirer Timmelstal bis wir wieder
auf
die Paßstraße, diesmal auf der italienischen Seite,
treffen;
ab hier Sonnenschein, herrlisch; äh, herrlich. Nicht zu
verwechseln
mit Kirch, Kirche oder Kirsch. Dies war nur was für Insider
(Insider,
sprich "insaidr" ist Englisch und bedeutet in diesem Fall: Mitwanderer).
Es geht weiter den
Berg runter, durch Gehöfte,
an Gehöften vorbei, an einer gegrillten Spansau entlang,
spielende
"Spaghetti" (Sonntagsausflügler), ein schattiger, breiter
Waldweg
führt uns bis Rabenstein. Hier machen wir keine Rast, gehen
der Hauptstraße
talabwärts nach, bis sich der E 5, etwa 1000m nach Rabenstein,
wieder
durch den Wald schlängelt. Ein schmaler Pfad führt
steil hinab,
bis wir auf den Passer (Fluß) treffen. Danach unter unseren
spürbaren
Sohlen ein Schotterweg, der uns bis zum Ziel in Moos
(1007 m) treu bleibt.
Um 17.15 Uhr können
wir unser 4-Bett-Mansardenzimmer
im Café Maria beziehen und uns der wohltuenden
Körperpflege
widmen. Wir sind sehr müde, nach dem guten Abendessen im
Gasthof um
die Ecke, dem kühlen Nachtisch in unserem Café und
der abschließenden
Würfelrunde.
Nach gutem Frühstück ziehen wir am Montag des 5. August, um 8.15 Uhr wieder weiter. Die Sonne scheint und kleinere Anstiege bis Stuls (1315 m) machen uns zu schaffen. Es wird ein durstiger Tag. Der später von anderen Wanderern benannte "Indiana Jones" zieht mit seinem Gefolge an uns vorbei, einige wollen heute noch bis zur Hirzer Hütte wandern (wuschelhaariger, schnauzbärtiger Mann mit langem Stock). St. Leonhard ist in Sichtweite, und es geht abwärts von 1200 m auf 700 m. Wiederum zur Mittagsstunde treffen wir (11.45 Uhr) in St. Leonhard ein. Für Gittis Darmproblem wird Obst eingekauft, meine Getränkeflasche muß aufgetankt werden und Thomas hält nach etwas essbarem Ausschau. Auf der Straßenterrasse des **** Hotels Strobl Hof treffen wir auch wieder "Indiana Jones" und seine Mitwanderer beim Mittagsmahl. Auf meiner Wunschliste stehen wieder Frankfurter mit Pommes/rot/grün und viel Durst. Es ist 12.30 Uhr und wir rappeln uns auf, Mittagshitze begleitet uns auf dem Weg am Gasthof Haselstaude vorbei und weiter durch den Pfandlerhof, inzwischen sehr steiler Anstieg, bis zur Pfandler Alm (1345 m), die wir bereits um 15 Uhr "besetzen" können. Geschafft streckt man alle Viere von sich und genießt die Nachmittagssonne bei kühlem Spezi oder Radler und warten auf die Köchin. Wir bekommen ein 4-Bett-Lager (Zimmer nagelneu und sauber), nahe bei den Dusch- und Toilettenräumen. Mit Suppe und Spaghetti wird die lange Wartepause auf die Köchin belohnt.
Da wir das
Frühstück sehr bald
einnehmen, kommen wir am Dienstag den 6. August bereits um 7.45 Uhr
los.
Wiederum beginnt ein steiler Anstieg, der das ganze
Frühstück
"aufbraucht". Das Wetter schaut trüb aus, für wenig
Sicht wäre
mal wieder gesorgt.
Auf einer Hochwiese vor der
Mahdalm durchqueren
wir eine neugierige, überhaupt nicht scheue Ziegenherde.
(keine
Elche!!!)
So ein Zufall, der E
5 führt direkt
vor der Mahdalm und danach durch die aufgestellten Tische und
Bänke
der Hintereggalm (1974 m), sehr gastfreundlich, aber wir wollen gleich
weiter zur Hirzer Hütte, die wir 11.15 Uhr errei-chen. Nach
einer
Nudelsuppenstärkung geht es um 11.45 Uhr nun rauf zur Oberen
Scharte
(2678 m) bei der Hirzer Spitze. An der Scharte angekommen, ziemlich
ausgepumpt
und verschwitzt, ist es 13.30 Uhr. Ich ziehe mir ein trockenes Diescher
(T-Shirt=kurzes Baumwollhemd) an und bereite mich auf den Abstieg im
feuchten
Nebel vor.
Die Sicht auf der Oberen
Scharte ist gleich
null. Wir machen nicht lange Rast und beginnen gegen 14 Uhr den
Abstieg,
auf dem uns mal wieder vier Schwäblein begegnen. Steine, Gras,
Schafherden,
Kuhherden und Kuhfladen liegen uns im Weg herum. Man schaukelt sich
förmlich
durch die Felsbrocken auf dem Weg.
Ein kurzer Anstieg zieht
nochmal letzte
Kräfte aus unseren Körpern, dann schleicht der Pfad
etwa horizontal
am Fuße der Verdinser Platten Spitze entlang. Die Wolken
ziehen "zams"
als wir den Gebirgsjägersteig hinter uns liegen lassen, und am
Kratzberger
See (2119 m) angekommen, beginnt es heftigst zu regnen.
Als wir die Anhöhe
oben beim Schigebiet
Meran 2000 erreichen, scheint wieder die Sonne, für den
folgenden
kurzen, steilen Abstieg (Schihang) legen wir unsere Regenklamotten aber
nicht ab. Es ist 17.30 Uhr als wir an der Meraner Hütte (1960
m) unsere
zwei Doppelzimmer beziehen können.
Die Etagendusche wird sofort
benutzt und
die anschließend eingeworfenen Schnitzel laufen die
Speiseröhre
runter, wie die Seife am Körper beim Duschen. Hier hinterlasse
ich
70000 italienische Lire ihrem weiteren Schicksal, das ist ganz OK
für
den "Luxus".
Der allerletzte Wandertag steht um 8 Uhr an, begonnen zu werden. Dieser Mittwoch zeigt sich wieder wechselnd bewölkt, als wir übers Kreuzjöchl (1980 m) zum Kreuzjoch (2084 m) marschieren. Und ab und zu scheint auch die Sonne durch, wo wir gerade bei einem Glas Milch, Gitti Spezi, beim Möltner Kaser (1763 m) um 10.15 Uhr im freien sitzen. Dann geht es noch ein Stück auf dem E 5 weiter runter bis auf 1500 m, wo wir dann dem E 5 "Ade" sagen. Wir benutzen den ausgeschilderten Weg O bis Mölten (1142 m), wo wir um 12.30 Uhr im Gasthof "Zum Löwen" auf der sonnigen Terrasse unser verdientes Mittagsmahl zu uns nehmen. Ich tue was für die Gesundheit und zerschneide Knoblauchspaghetti in meinem Teller. Ralf kann´s nicht sehen wie ich Spaghetti-Kultur zerstöre. Um 13.15 Uhr brechen wir zur Seilbahn Mölten auf, die uns von 1026 m auf 270 m runterfährt. Unten in Vilpian angekommen wird nun der Rucksack das letzte Mal geschultert und es steht uns ein 2 1/2 Kilometer langer Marsch nach Nals, durch die Mittagshitze im Tal, bevor. Erstmals bemerken wir, wie gut die Luft in den Bergen oben war, denn erstmals atmen wir wieder Autoabgase von der Hauptstraße Meran/Bozen ein. Abgebogen auf die Nebenstraße nach Nals, noch zwei Kilometer an der Straße entlang, zwischen Obstplantagen hindurch, dann ist es geschafft. Wir kommen, ziemlich kaputt, um 15 Uhr in Nals (331 m) bei Fam. Simeaner im Gosserhof an und werden mit reichlich Obst und Getränken empfangen.
Tour in
Kürze: 11 Wandertage
und 1 Ruhetag, Höhenunterschied ca. 8600 m je auf- und
abwärts
mit gesamtem Gepäck, Seilbahn 1437 m rauf, 762 m runter, Bus
1200
m runter, ca. 68,5 Std. Gehzeit,
ca. 14 Std. Pausen unterwegs,
Wegstrecke
über 200 km und ca. 1200 DM Gesamtkosten pro Person.
Einfach ... S P I T Z E !!!
Links: Weiteres über den E5 könnt Ihr bei Fernwanderweg 5 erfahren!
Bergbilder der
Alpen, Anden, usw. gibt´s
auf Welt der Berge!
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