Teil-Begehung des Europäischen Fernwanderweges 5:

Inhalt:

1. Tag:   Oberstdorf - Kemptener Hütte



2. Tag:   Kemptener Hütte - Alpengasthaus Hermine im Madautal

3. Tag:   Alpengasthaus Hermine im Madautal - Württemberger Haus

4. Tag:   Württemberger Haus - Zams bei Landeck

5. Tag:   Zams bei Landeck - Jerzens (Pitztal, Gasthof Schön)

6. Tag:   Jerzens (Pitztal, Gasthof Schön) - Mandarfen (Hotel Pension Mittagskogel)

7. Tag:   Ruhetag - Mandarfen (Hotel Pension Mittagskogel)

8. Tag:   Mandarfen (Hotel Pension Mittagskogel) - Zwieselstein (Ötztal, Pension Post)

9. Tag:   Zwieselstein (Ötztal, Pension Post) - Moos (Passeiertal, Café Maria)

10. Tag:  Moos (Passeiertal, Café Maria) - Pfandleralmhütte

11. Tag:  Pfandleralmhütte - Meraner Hütte

12. Tag:  Meraner Hütte - Nals
 

Wandertour 1996
(Zum Vergrößern der Bilder einfach draufklicken)
 

Es war endlich soweit, nachdem die Tour im letzten Jahr aus beruflichen Gründen einiger Teilnehmer
ausfallen mußte, wird nun ein Teil (ca. 200 km) des "Europäischen Fernwanderweges 5" (E5)  von Brigitte, Ralf, Thomas und mir begangen.
Die Wanderung führt von Oberstdorf nach Nals (zwischen Meran u. Bozen) und wir haben beschlossen, es langsam angehen zu lassen. Das heißt, wir möchten so viel zu Fuß der Strecke zurücklegen, wie möglich, aber auch keine Gewalttour daraus machen. Mit zwei Wochen haben wir genügend Zeit zur Verfügung um
die Teilstrecke des E 5 zu durchwandern.

Smiley










1. Tag:

Am Samstag den 27. Juli 1996 geht es nun los, wir fahren mit dem Zug bis Oberstdorf, das 815 m über dem Meeresspiegel liegt. Es ist heiß (ca. 25° C), die Sonne scheint als wir am Bahnhofsvorplatz die letzten Vorbereitungen treffen. Wanderstöcke vorbereiten, Sonnencreme auftragen, Sonnenbrille und Sonnenhut aufsetzen, den Höhenmesser einstellen und noch einen Schluck aus der Getränkeflasche.
Um 11.15 Uhr beginnen wir mit dem Fußmarsch nach Spielmannsau, den Anstieg auf 983 m registriert man nicht. Es ist 13.15 Uhr als wir unsere erste kleine Pause in Spielmannsau machen; von Westen ziehen langsam Wolken auf. Als wir uns gegen 13.45 Uhr auf die Socken machen, beginnt es zu regnen. Wenig später müssen wir die Regenklamotten überstreifen, ein kurzes, aber heftiges Gewitter hat uns überrascht.
Wir warten am Waldrand unter Bäumen bis der Regen etwas nachläßt und setzen dann unsere Tour fort.
Zunächst geht es nur leicht bergauf, wenig später jedoch am Sperrbach (1250 m) beginnt der Anstieg zur Kemptner-Hütte, die Wolken haben sich in der Zwischenzeit verzogen und die Sonne lacht wieder über uns.
Gegen 16.45 Uhr sind wir für den ersten Tag erlöst, wir erreichen die Kemptener Hütte (1846 m) mit den letzten Kräften. Dort stärken wir uns mit einem guten Abendessen und strecken uns in unserem Hüttenschlafsack gegen 21.00 Uhr bereits die Füße aus, man versucht einzuschlafen, das einem
anscheinend nicht gelingt.
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2. Tag:

Doch der nächste Morgen kommt bestimmt und keiner der anderen 24 im Schlafraum möchte so richtig raus.
Erst als einer bemerkt: "Es schifft nicht mehr, die Sonne scheint!" Also wird aufgestanden, schnelle Katzenwäsche, Zähne geputzt und ab zum Frühstück.
Nachdem nun alles wieder im Rucksack verstaut ist brechen wir um 8.10 Uhr auf zur nächsten Etappe.
Der Anstieg zum Mädelejoch (1973 m) am zweiten Tag ist gerade richtig zum anwärmen der Gelenke und Muskeln. Es ist leicht bewölkt und oben angekommen, wird zuerst Gitti´s  Geburtstag gefeiert. Danach geht
es bergab an der Unteren Roßgumpen-Alpe (1329 m) vorbei ins Höhenbachtal. Am Café Uta vorbei bis zum Wasserfall, wo wir Fotopausen einlegen.

Kemptner-HütteGeburtstagsfeierHöhenbachtalWasserfall im Höhenbachtal
Inzwischen scheint wieder die Sonne und wir erreichen gegen 11.45 Uhr Holzgau. Weiter geht es am Lech entlang bis Stockach (1070 m), wo wir unsere Mittagspause einlegen.
Es ist bereits 12.30 Uhr und mein Champignon-Rahmschnitzel geht runter wie nichts. Nach einer knappen Stunde Mittagsruhe geht es wieder weiter Richtung Madautal. Hier verlassen wir für kurze Zeit den E 5 und gehen auf dem Höhenweg östlich des Alperschonbachs bis Madau (1310 m). Die letzte Stunde gehen wir hier wieder im Regen und sind froh gegen 16.30 Uhr im Alpengasthaus Hermine (1310 m) ein Lager für die Nacht zu bekommen. Die Bewirtung ist gut und am nächsten Morgen erwartet uns ein herrliches Frühstücksbuffet.
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3. Tag:

Am Montag den 29. Juli geht es bei Sonnenschein gegen 8.50 Uhr zum Parkplatz Memminger Hütte
(1449 m), den wir um 10.00 Uhr erreichen. Die Materialseilbahn ist bereits belegt, doch das stört uns nicht, denn wir wollten unser Gepäck sowieso tragen. Nach einer kurzen Getränkepause beginnen wir den Aufstieg zur Memminger Hütte (2242 m), bei der wir nach anstrengendem Marsch um 12.45 Uhr eintreffen. Dort trägt ein Getränk und eine Warme Suppe zur Erholung des Körpers bei.

MaterialseilbahnBlick zurück ins MadautalMemminger Hütte
Gegen 13.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Seescharte (2599 m), die wir in einer guten Stunde erklimmen. Kurz danach verlassen wir wieder den E 5 und gehen auf dem Weg 601 (E 4)
über das Großberg-Joch (2492 m) und den Großberg-Kegel (2612 m) weiter bis zum Württemberger Haus (2220 m), wo wir erst gegen 18 Uhr ankommen, aber dafür trocken. "Full house" wurde uns gesagt und wir schliefen im Notlager unter dem Dach. Der Regen tropfte auf das Blechdach und so konnte man nur schwer einschlafen.
Memminger Hütte, dahinter das MadautalHoehenweg von der Seescharte zum Großberg-JochBlick vom Grossbergkopf zurück zur SeescharteNotlager - Württemberger Haus
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4. Tag:

Die Sicht am Dienstag in der Früh war schlecht, es regnete und etwa gegen 8.45 Uhr machten wir uns auf den Abstieg nach Zams (bei Landeck). Unsere Klamotten wurden ca. 3 Stunden lang eingeweicht bis schließlich doch noch die ersten Sonnenstrahlen die Erde erreichten. Um 12.45 Uhr kommen wir ziemlich müde in Zams (775 m) an und bekommen bei Familie Oberkofler in der Hauptstraße 57 ein nettes Quartier. Ein Erkundungsspaziergang zur Venetbahn und Einkaufsbummel stehen am Nachmittag an.

Württemberger HausÜbersichtstafel der Venetbahnen
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5. Tag:

Am letzten Tag im Juli brechen wir um 8.30 Uhr auf zur Venetbahn, um dort den Höhenunterschied von 1432 m mit der Seilbahn zu bewältigen. Um 9.30 Uhr marschieren wir los zur Glanderspitz (2513 m), die wir bei sich auflösender Bewölkung besteigen können. Dort angekommen (10.45 Uhr) machen wir eine Trink- und
Fotopause. Anschließend führt unser Weg Richtung Wonnejochl, das wir aber links liegen lassen und zur Galflunalm (1961 m) absteigen. 12.30 Uhr Mittagspause, wir lassen uns die Kässpätzle schmecken.

Blick vom Krahberg nach LandeckUli kommt zur GlanderspitzBlick von der Galflunalm ins Pitztal (Jerzens)
Nach ausgiebiger Pause geht es auf einer "Autobahn" Richtung Wenns. Vorbei an der Larcher Alpe (1814 m) verlassen wir auf halber Wegstrecke nach Wenns den E 5 und biegen nach Süden ab, nach Larchach (1311 m). Es ist übrigens sehr heiß, als wir durch Langegerte kommen. Eine Pause im Schatten der Bäume bei der Säge (1130 m) tut uns gut. Es ist bereits 16 Uhr als wir in Richtung Matzlewald aufbrechen. Nach einem kurzen Anstieg biegen wir ins Pitztal ein, wo wir westlich an Jerzens vorbeigehen und schließlich auf die Hauptstraße treffen, die durch das Pitztal führt. Kurze Zeit später verlassen wir die Hauptstraße aus gesundheitlichen Gründen und ziehen weiter durch Schönlarch. Wir sind am Ende, der Teerweg endet plötzlich an einem Privathaus; wir kämpfen uns am Grundstück vorbei auf einen Wiesenweg, der bergauf geht; ein Gasthaus ist oben am Hügel zu sehen, mal durchs Fernglas geschaut: Gasthof Schön.
Schön, wir beschließen, den Tag hier enden zu lassen. Um 17.45 Uhr angekommen spüren wir die Füße kaum noch. Der auf ca. 1050 m gelegene Gasthof gehört zum Weiler Schön, hier gibt es noch ein Café und zwei drei andere Häuser (Privatunterkünfte).
Da die Köchin bald weg muß gibt es nicht mehr all zuviel zu essen, aber wir sind auch mit Suppe und Omelettes zu frieden. Familie Mair meint:  "Nicht mehr viel los mit Wanderern", dies ist uns klar, denn offiziell führt der E 5 von Wenns nach Mittelberg mit dem Autobus an Schön vorbei.
Blick zurück auf Krahberg und GlanderspitzGasthof Schön
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6. Tag:

Um 8.15 Uhr brechen wir am Donnerstag den 1. August auf, um die 30 km lange, uns bevorstehende Strecke zu bewältigen. Nach vier Stunden Marsch durch die Morgenhitze kommen wir hungrig in St. Leonhard im Pitztal (1366 m) an und begeben uns zu Tisch beim Gasthaus Lisele-Sonne. Die vier Portionen Spaghetti sind kein Problem (jeder natürlich nur eine). Nach einer Stunde "Füße ausruhen" marschieren wir weiter in Richtung Mittelberg. Bei Neurur sind wir gegen 15 Uhr, "was tun mer - mir tun die Füß weh". Weiter an Plangeross (1612 m) vorbei bis Mandarfen (1700 m), es ist 17.15 Uhr und der Info-Computer empfiehlt uns die Pension Mittagskogel (wirklich sehr gut). Am Abend Feuerwerk, es sind wohl ein paar Eidgenossen im Örtchen, die Ihren Nationalfeiertag feiern. Doch das stört nicht weiter beim Fernsehen.

Pitztal (vor St. Leonhard)
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7. Tag:

Die Wettervorhersagen für den nächsten Tag sind nicht besonders gut und unsere Füße vertragen auch mal einen Ruhetag, deshalb beschließen wir am Freitag nach dem Frühstücksbuffet noch einen Tag zu bleiben.
Später, gegen 11 Uhr stellen wir jedoch fest, daß es doch besser gewesen wäre, wenn wir gleich losgelaufen wären, das Wetter bessert sich nämlich stündlich. Bis zum Mittag wird gewürfelt, dann Einkaufsbummel (auch Geld einkaufen), Postkarten und was zu lesen und Rätseln, danach Mittagessen und Postkarten schreiben. Die Zeit vergeht und zum Abendessen gehen wir nochmal in das nette Lokal vom Mittag, denn da hat der Koch seinen "freien Tag". Da ist die Bestellung so ein Nervenkitzel, gibt es mein bestelltes Essen oder nicht. Am Mittag gab es nämlich keine "Bolognese" sondern nur "Napoli" und am Abend müssen sie in der Küche alles frisch machen und deshalb bestellt Thomas dann doch eine Frittatensuppe anstatt einer Brätknödelsuppe. An die Pommes mit Ketchup und Senf mit Frankfurter muß man sich noch gewöhnen. Die Ersatz-Köche sind aber spitze. Dann heißt es um 10 Uhr "Gute Nacht".

Hotel Pension Mittagskogel
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8. Tag:

Am 3. August (Samstag) wieder Regen beim Frühstück, Wettervorhersage wie gestern: Morgen wird es besser. Wir gehen trotzdem gegen 9 Uhr los, eingehüllt in unsere Regenklamotten. Durch Mittelberg (1740 m), am Gletscherstübele (1891 m) vorbei - hier kommt uns eine größere Gruppe "nasser Säcke" äh, Wanderer entgegen - sprachlos. Der Anstieg zur Braunschweiger Hütte ist feucht (patschnass), nicht fröhlich. Vom Pitztaler Gletscher sind nur die letzten Meter zu sehen und von fotografieren ist ganz zu schweigen. Bei einer Pinkelpause begegnen wir zwei Schwaben - kurzer Plausch - dann geht es weiter am Wasserfall vorbei, man könnte meinen hindurch, so regnet es. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich die Braunschweiger Hütte (2759 m) auf, trockenlegen ist jetzt angesagt (12 Uhr). Ralf: "Ich lauf keinen Meter mehr weiter". Gittis Überredungskünste führen dazu, daß wir nach dem Mittagsmahl (13.30 Uhr) - weitergehen.
Ich hab ein trockenes T-Shirt an und zieh mir mal die Regenjacke drüber, das Sweat-Shirt hat seinem Namen Ehre gemacht - es ist total verschwitzt, deshalb jetzt bei 5 ° C ohne Pulli. Thomas schlüpft in seine Handschuhe und zieht seine Wollmütze auf, schließlich wollen wir ja bald übern Gletscher gehen.
Alles ist den Umständen entsprechend eingehüllt und das Pitztaler Jöchl (2995 m) wartet auf uns. Von hier aus geht´s über den Gletscher ca. 300m abwärts, viele Spuren führen nach unten, ich halte mich an eine deutliche Spur, die von unten nach oben führt; hier noch ein bißchen Glatteis, Vorsicht ist geboten, dann haben wir es geschafft, wir haben den richtigen Weg wieder gefunden. Wenige Minuten später sehen wir durch den Nebel den oberen Parkplatz am Pitztaler Jöchl. Hier benutzen wir die Fahrstraße, um zur Bushaltestelle am Rettenbachferner zu gelangen (15 Uhr). Da der Bus in 20 Minuten fährt, nehmen wir uns nicht die Zeit für eine Stärkung. Für 53 ATS nimmt uns der freundliche Busfahrer doch glatt mit nach Sölden, wo wir in einer Pizzeria bei Getränken auf den nächsten Bus nach Zwieselstein warten. Um 17.15 steigen wir aus dem Bus in Zwieselstein (1450 m). Beim dritten Versuch zwei Doppelzimmer zu bekommen klappt es endlich in der Pension Post, zugehörig zu dem Gasthof "Neue Post". Das Essen ist reichlich und die Klamotten haben reichlich zu trocknen.

Braunschweiger Hütte
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9. Tag:

Am Sonntag den 4. August bezahlen wir bei dem freundlichen Herrn an der Rezeption erst einmal unsere Übernachtung, dann schauen wir uns das Wetter draußen an - Regen - Gitti und Ralf haben keine Lust nochmal nasse Füße zu bekommen und nehmen den Bus zum Timmelsjoch, um oben in der Gaststätte würfelnd auf uns zu warten. Thomas und ich starten um 8.30 zum letzten österreichschen Aufstieg.
Der Weg führt am Beginn durch mehrere Wiesen, diese sind sehr mit Wasser getränkt und bald sind unsere Stiefel durchgenäßt. Nach etwa 15 Minuten Anstieg hört der Regen auf und wir bleiben wenigstens von oben trocken. Nach etwa 2/3 der Strecke bei einer Überquerung der Paßstraße machen wir eine kleine Zwangspause, um unsere Stiefel zu "entleeren". Thomas zieht trockene Socken an und ich begnüge mich mit auswinden der nassen Socken. Ein Gefühl wie: "Auch wenn sie naß sind, sind sie schön trocken"!
Es geht weiter, der Pfad führt wieder über die Paßstraße auf die östliche Seite und wir gewinnen gegenüber der Straße schnell an Höhe. Das Wetter ist inzwischen sonnig mit wechselnder Bewölkung und ab und zu ist auch unser Ziel am Timmelsjoch zu sehen. Die letzte halbe Stunde etwa gehen wir in einer Wolke empor, es wird windiger und kühler und ich bin froh endlich oben angekommen zu sein (2509 m). In der Gaststätte warten Gitti, Ralf, ein heißer Ofen und eine heiße Suppe auf uns. Wir haben es mal wieder gut einrichten können und sind um 11.45 Uhr wie immer pünktlich zum Mittagstisch angekommen.
Der Wirt hier hat fast einen internationalen Geldbeutel, von uns bekommt er die letzten ATS und Thomas muß bereits in Lire seinen Verzehr bezahlen (DM sind übrigens auch kein Problem, bis Ende 2001).
Nach dem Aufwärmen der Klamotten und der Füße überqueren wir, inzwischen natürlich wieder im "quattro", die Grenze nach Italien (12.30 Uhr). Wechselnde Bewölkung begleitet unseren Abstieg durchs Passeirer Timmelstal bis wir wieder auf die Paßstraße, diesmal auf der italienischen Seite, treffen; ab hier Sonnenschein, herrlisch; äh, herrlich. Nicht zu verwechseln mit Kirch, Kirche oder Kirsch. Dies war nur was für Insider (Insider, sprich "insaidr" ist Englisch und bedeutet in diesem Fall: Mitwanderer).

Es geht weiter den Berg runter, durch Gehöfte, an Gehöften vorbei, an einer gegrillten Spansau entlang, spielende "Spaghetti" (Sonntagsausflügler), ein schattiger, breiter Waldweg führt uns bis Rabenstein. Hier machen wir keine Rast, gehen der Hauptstraße talabwärts nach, bis sich der E 5, etwa 1000m nach Rabenstein, wieder durch den Wald schlängelt. Ein schmaler Pfad führt steil hinab, bis wir auf den Passer (Fluß) treffen. Danach unter unseren spürbaren Sohlen ein Schotterweg, der uns bis zum Ziel in Moos
(1007 m) treu bleibt.
Um 17.15 Uhr können wir unser 4-Bett-Mansardenzimmer im Café Maria beziehen und uns der wohltuenden Körperpflege widmen. Wir sind sehr müde, nach dem guten Abendessen im Gasthof um die Ecke, dem kühlen Nachtisch in unserem Café und der abschließenden Würfelrunde.

Passeirer TimmelstalMoos: Blick vom Balkon unseres 4-Bett-Zimmers im Cafe Maria
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10. Tag:

Nach gutem Frühstück ziehen wir am Montag des 5. August, um 8.15 Uhr wieder weiter. Die Sonne scheint und kleinere Anstiege bis Stuls (1315 m) machen uns zu schaffen. Es wird ein durstiger Tag. Der später von anderen Wanderern benannte "Indiana Jones" zieht mit seinem Gefolge an uns vorbei, einige wollen heute noch bis zur Hirzer Hütte wandern (wuschelhaariger, schnauzbärtiger Mann mit langem Stock). St. Leonhard ist in Sichtweite, und es geht abwärts von 1200 m auf 700 m. Wiederum zur Mittagsstunde treffen wir (11.45 Uhr) in St. Leonhard ein. Für Gittis Darmproblem wird Obst eingekauft, meine Getränkeflasche muß aufgetankt werden und Thomas hält nach etwas essbarem Ausschau. Auf der Straßenterrasse des **** Hotels Strobl Hof treffen wir auch wieder "Indiana Jones" und seine Mitwanderer beim Mittagsmahl. Auf meiner Wunschliste stehen wieder Frankfurter mit Pommes/rot/grün und viel Durst. Es ist 12.30 Uhr und wir rappeln uns auf, Mittagshitze begleitet uns auf dem Weg am Gasthof Haselstaude vorbei und weiter durch den Pfandlerhof, inzwischen sehr steiler Anstieg, bis zur Pfandler Alm (1345 m), die wir bereits um 15 Uhr "besetzen" können. Geschafft streckt man alle Viere von sich und genießt die Nachmittagssonne bei kühlem Spezi oder Radler und warten auf die Köchin. Wir bekommen ein 4-Bett-Lager (Zimmer nagelneu und sauber), nahe bei den Dusch- und Toilettenräumen. Mit Suppe und Spaghetti wird die lange Wartepause auf die Köchin belohnt.

St. Leonhard in PasseierPasseiertalPfandleralmhütteE 5
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11. Tag:

Da wir das Frühstück sehr bald einnehmen, kommen wir am Dienstag den 6. August bereits um 7.45 Uhr los. Wiederum beginnt ein steiler Anstieg, der das ganze Frühstück "aufbraucht". Das Wetter schaut trüb aus, für wenig Sicht wäre mal wieder gesorgt.
Auf einer Hochwiese vor der Mahdalm durchqueren wir eine neugierige, überhaupt nicht scheue Ziegenherde.

Elch(keine Elche!!!)

So ein Zufall, der E 5 führt direkt vor der Mahdalm und danach durch die aufgestellten Tische und Bänke der Hintereggalm (1974 m), sehr gastfreundlich, aber wir wollen gleich weiter zur Hirzer Hütte, die wir 11.15 Uhr errei-chen. Nach einer Nudelsuppenstärkung geht es um 11.45 Uhr nun rauf zur Oberen Scharte (2678 m) bei der Hirzer Spitze. An der Scharte angekommen, ziemlich ausgepumpt und verschwitzt, ist es 13.30 Uhr. Ich ziehe mir ein trockenes Diescher (T-Shirt=kurzes Baumwollhemd) an und bereite mich auf den Abstieg im feuchten Nebel vor.
Die Sicht auf der Oberen Scharte ist gleich null. Wir machen nicht lange Rast und beginnen gegen 14 Uhr den Abstieg, auf dem uns mal wieder vier Schwäblein begegnen. Steine, Gras, Schafherden, Kuhherden und Kuhfladen liegen uns im Weg herum. Man schaukelt sich förmlich durch die Felsbrocken auf dem Weg.
Ein kurzer Anstieg zieht nochmal letzte Kräfte aus unseren Körpern, dann schleicht der Pfad etwa horizontal am Fuße der Verdinser Platten Spitze entlang. Die Wolken ziehen "zams" als wir den Gebirgsjägersteig hinter uns liegen lassen, und am Kratzberger See (2119 m) angekommen, beginnt es heftigst zu regnen.
Als wir die Anhöhe oben beim Schigebiet Meran 2000 erreichen, scheint wieder die Sonne, für den folgenden kurzen, steilen Abstieg (Schihang) legen wir unsere Regenklamotten aber nicht ab. Es ist 17.30 Uhr als wir an der Meraner Hütte (1960 m) unsere zwei Doppelzimmer beziehen können.
Die Etagendusche wird sofort benutzt und die anschließend eingeworfenen Schnitzel laufen die Speiseröhre runter, wie die Seife am Körper beim Duschen. Hier hinterlasse ich 70000 italienische Lire ihrem weiteren Schicksal, das ist ganz OK für den "Luxus".

Beim HirzerMeraner Hütte
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12. Tag:

Der allerletzte Wandertag steht um 8 Uhr an, begonnen zu werden. Dieser Mittwoch zeigt sich wieder wechselnd bewölkt, als wir übers Kreuzjöchl (1980 m) zum Kreuzjoch (2084 m) marschieren. Und ab und zu scheint auch die Sonne durch, wo wir gerade bei einem Glas Milch, Gitti Spezi, beim Möltner Kaser (1763 m) um 10.15 Uhr im freien sitzen. Dann geht es noch ein Stück auf dem E 5 weiter runter bis auf 1500 m, wo wir dann dem E 5 "Ade" sagen. Wir benutzen den ausgeschilderten Weg O bis Mölten (1142 m), wo wir um 12.30 Uhr im Gasthof "Zum Löwen" auf der sonnigen Terrasse unser verdientes Mittagsmahl zu uns nehmen. Ich tue was für die Gesundheit und zerschneide Knoblauchspaghetti in meinem Teller. Ralf kann´s nicht sehen wie ich Spaghetti-Kultur zerstöre. Um 13.15 Uhr brechen wir zur Seilbahn Mölten auf, die uns von 1026 m auf 270 m runterfährt. Unten in Vilpian angekommen wird nun der Rucksack das letzte Mal geschultert und es steht uns ein 2 1/2 Kilometer langer Marsch nach Nals, durch die Mittagshitze im Tal, bevor. Erstmals bemerken wir, wie gut die Luft in den Bergen oben war, denn erstmals atmen wir wieder Autoabgase von der Hauptstraße Meran/Bozen ein. Abgebogen auf die Nebenstraße nach Nals, noch zwei Kilometer an der Straße entlang, zwischen Obstplantagen hindurch, dann ist es geschafft. Wir kommen, ziemlich kaputt, um 15 Uhr in Nals (331 m) bei Fam. Simeaner im Gosserhof an und werden mit reichlich Obst und Getränken empfangen.

MoeltenSeilbahn nach Vilpian, im Hintergrund Nals
Hier machen  wir für ein paar Tage Urlaub und fahren anschließend mit dem Zug nach Hause.
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Linie_Fuesse












Tour in Kürze: 11 Wandertage und 1 Ruhetag, Höhenunterschied ca. 8600 m je auf- und abwärts mit gesamtem Gepäck, Seilbahn 1437 m rauf, 762 m runter, Bus 1200 m runter, ca. 68,5 Std. Gehzeit,
ca. 14 Std. Pausen unterwegs, Wegstrecke über 200 km und ca. 1200 DM Gesamtkosten pro Person.
Einfach ... S P I T Z E !!!Smiley
 

Links:   Weiteres über den E5 könnt Ihr bei Fernwanderweg 5  erfahren!

Bergbilder der Alpen, Anden, usw. gibt´s auf Welt der Berge!
 


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